Dharmaraj im Sri Kamala Netra Krishna Tempel |
Der Tag begann mit einer Prozession, in der Dharmaraj, so der Name der Krishna Murti des Sri Kamala Netra Krishna Tempels in Cudrefin, aus Seinem Schrein in einen benachbarten Tempel für das erste Abhishekam gebracht wurde. Da dieser Tempel sehr klein ist, mussten die etwa 30 Anwesenden ein bisschen zusammenrücken, was sie gern taten.
Während dieser Zeit wurden in der nahegelegenen Mehrzweckhalle, die für dieses Event gemietet worden war, die letzten Handschläge für die grosse Nacht getan.
Die Zeremonien der eigentlichen Karthik Nacht begannen mit einer weiteren Prozession, um die Murtis (Dharmaraj sowie Gurujis Giridhari) vom Tempel in die Halle zu bringen. Die Halle war in den 24 Stunden zuvor von einer Mehrzweck-Sporthalle in Klein-Vrindavan verwandelt worden mit den beiden Zentren: Altar auf der Bühne und die grosse Kambam-Lampe im vorderen Teil der Halle.
Während der Zeremonien (Kalash Puja, Homa und Abhishekam), die vor dem Anzünden der Lampe durchgeführt wurden, hielt Guruji eine kurze Rede über die Bedeutung der Karthik Night und den Karthik Monat selbst. Hier ein kurzer Auszug:
„Karthik ist der Monat, der Lord Krishna sehr viel bedeutet und es heisst, dass alles, was man im Monat Karthik zur Erinnerung an Thakur, zur Erinnerung an Krishna, Narayana und Rama tut, hundertmal mehr Verdienste einbringt als üblich. Wenn ihr normalerweise betet, habt ihr meistens ein bestimmtes Ziel, einen Grund, warum ihr betet, nicht wahr? Ihr müsst Gott um irgendetwas bitten, ihr wünscht euch, dass Gott sich offenbart. Doch was immer ihr während Karthik im Gedenken an Ihn tut, trägt hundertmal mehr Verdienst als üblich in sich.
Deshalb ist dieser Monat sehr wichtig. Und besonders heute an Ekadashi, ist es noch spezieller, denn dieser Tag ist dem Herrn sehr lieb. In jedem Monat gibt es einen Tag, der Maha Vishnu gewidmet ist, und das ist Ekadashi. Wenn ihr an diesem Tag fastet, was immer ihr tief in euch ersehnt, wird dies euch helfen, euch mehr mit Ihm zu verbinden. Ihr befindet euch also bereits im gesegneten Monat und am gesegneten Tag.
Wie ich schon im letzten Jahr erklärt habe, könnt ihr die Herrlichkeit des Herrn jederzeit besingen, und es wird stets gute Früchte tragen. Nicht nur heute oder nur in diesem Monat bringt es gute Verdienste, Krishnas Herrlichkeit zu besingen. Nein, immer wenn ihr an Gott denkt, ist es stets gut."
Zum Abschluss der Zeremonien wurde die grosse Kambam-Lampe mit den 155 Dochten entzündet und daran anschliessend begann das Tanzen.
Zu Beginn tanzte eine Tanzgruppe mauritianischer Kinder und Jugendlicher, die aus Mailand angereist war. In traditionellen Kostümen inklusive Ghungrus (Fussschellen) und mit aufwändigem Make up und Schmuck zeigten verschiedene klassische Tänze. Daran anschliessend tanzte unsere kleine Schweizer Tanzgruppe ihren Karthik-Tanz. Danach konnten alle Anwesenden um die Lampe tanzen, was phasenweise so hingebungsvoll geschah, dass sich die Tänzer schier um die Lampe drängten.
Unsere Schweizer Bhajangruppe hatte sich während mehrerer Proben auf diese Nacht vorbereitet und wurde zudem von verschiedenen mauritianischen Musikgruppen (ebenfalls aus Mailand angereist) sowie der Bhajangruppe aus Springen und einzelnen Sängern aus London unterstützt.
Am frühen Morgen gegen 6.00 Uhr wurde die Karthik Night mit dem Krishna Arati und dem Löschen der Lampe beendet.
Wir danken allen Helfern und Mitwirkenden und vor allem natürlich unserem Guruji, Sri Swami Vishwananda, für diese wunderbare Karthik Night.