Wie im vorangehenden Blog-Eintrag versprochen, folgt hier die deutsche Übersetzung des Satsangs
mit Sri Swami Vishwananda vom 24. Dezember 2011, wie sie in Bern anlässlich des Weihnachts-OM Healings vorgelesen wurde:
Kurz
nach den Nachmittagsfeierlichkeiten in der Kapelle von Shree Peetha
Nilaya hielt Sri Swami Vishwananda eine unerwartete und spezielle
Rede über die Bedeutung der Geburt Christi sowie den Ursprung und
die Symbolik des Weihnachtsbaumes.
Eine
zusammengefasste Übersetzung von Swamis Rede
„Warum
wurde Christus geboren? Christus ist gekommen, um die Menschheit zu
erneuern, um uns durch sein Leben daran zu erinnern, Liebe zu geben.
Er ist gekommen, um uns zu sagen, dass wir sein können wie er. Er
sagte uns: 'Was ich tue, könnt auch ihr tun, und noch mehr'.
Christus hat die Einheit mit Gott erkannt. Aber auch wenn es einige
mit dem Verstand vielleicht noch wissen, die Menschheit hat dieses
Eins-sein vergessen.
Jedes
Jahr schmücken wir einen wunderschönen Weihnachtsbaum. Aber wofür
steht er eigentlich?
Der
Weihnachtsbaum symbolisiert den Baum des Lebens. Der Stamm
symbolisiert König David. Die Äste repräsentieren die Jungfrau
Maria. Der Stern auf der Tannenspitze ist der Stern von Bethlehem und
symbolisiert auch Gott als Mensch. Die Kerzen stehen für jedes
Individuum.
Der
Baum repräsentiert Christus, und die Lichter die Menschheit –
Christus ist der Körper, und wir alle sind Teil von ihm. Der
Weihnachtsbaum steht für das Selbst in seiner Fülle. Wenn unser
Bewusstsein aufgestiegen ist wie der Stern, erlangen wir die Fülle
unseres Selbst, die Fülle im Innern. So ist Weihnachten eine
Erinnerung daran, nach innen zu gehen.
Begründet
wurde die Tradition des Weihnachtsbaumes durch Martin Luther. Er
brachte einen Tannenzweig nach Hause und dekorierte ihn mit Kerzen
für seine Familie. In alten Zeiten symbolisierten die Kugeln die
Planeten, die Schöpfung. Grün stand für Heilung und immerwährendes
Leben. Das Rot, das Feuer, die Kerzen repräsentierten den Heiligen
Geist.
Weihnachten
ist eine besondere Zeit der Ruhe. Natürlich ist es heutzutage in den
Städten alles andere als ruhig. Aber wenn du tief in dich
hineingehst, wenn du Christus in deinem Herzen triffst, ist dort das
Erwachen einer Ruhe. So wie es im Lied Stille Nacht, heilige Nacht
besungen wird ... doch ist nicht nur die Nacht still. Auch dein
inneres Selbst erlangt dann einen bestimmten Grad der Stille und
Seelenruhe.
Es
wird oft gefragt, ob Christus tatsächlich am 25. Dezember geboren
wurde...
Das
ursprüngliche, wahre Geburtsdatum von Christus ist der 27.
September. Dies entspricht auch der Zeit, als der Stern von
Bethlehem sichtbar war. Aber warum feiern wir seinen Geburtstag am
25. Dezember? Weil dies das Datum eines keltischen Festtages war, der
mit dem Sonnengott verbunden wurde. Als das Christentum sich mehr und
mehr ausbreitete, wurde dieses Datum übernommen, damit die Freude
und Glückseligkeit dieses Festes beibehalten werden konnte. So wurde
es in eine christliche Tradition umgewandelt. Und weil die Menschen
über Jahrhunderte daran glaubten, dass Christus am 25. Dezember
geboren wurde, wurde dies Wirklichkeit. Der Glaube der Menschen ist
so stark, dass er die Natur beugen und Dinge verändern kann. Und so
wurde es durch den Glauben über Jahrhunderte zur Wirklichkeit, dass
Christus am 25. Dezember geboren wurde. Dies zeigt uns auch, dass das
Wichtigste der Glaube ist. Wenn du wirklich glaubst, werden Dinge
geschehen. Christus selbst sagte: ,Wenn dein Glaube so gross ist
wie ein Senfkorn, kannst du Berge versetzen'. Und dies ist nicht
nur einfach so ein Spruch...
Simon
der Schuhmacher
Es
gab einst einen Heiligen namens Simon. Er war Schuhmacher in Ägypten.
Der König (der muslimische Sheik von Ägypten) rief eines Tages den
Patriarchen zu sich und sprach zu ihm: 'Ich habe gelesen, dass
Christus gesagt hat: wenn dein Glaube so gross ist wie ein Senfkorn,
kannst du Berge versetzen. Und so fordere ich dich heraus. Da du der
Patriarch bist, solltest du einen grösseren Glauben haben als sonst
jemand. Also, bewege diesen Berg dort.' Natürlich war der
Patriarch geschockt und er sagte: 'Gut, aber bitte gib mir drei
Tage Zeit'.
Dann
betete der Patriarch lange, inniglich und weinend zur Heiligen
Mutter. Schliesslich erschien Sie ihm und bestätigte: 'Dieses
Wunder wird geschehen. Aber du musst dorthin gehen, wo die
Schuhmacher das Leder gerben. Dort wirst du einen einäugigen Mann
finden, der einen Krug in der Hand trägt. Frage ihn, er wird das
Wunder vollbringen.'
Da
sandte der Patriarch sogleich seine Diener aus, um den Heiligen zu
suchen. Und sie fanden Simon am beschriebenen Ort. Aber Simon war
sehr bescheiden und wollte keine Wunder vollbringen. Doch aus
Gehorsam dem Patriarchen gegenüber musste er dies tun. Also sagte
Simon zum Patriarchen: 'Du selbst wirst an diesem Tage
hingehen. Schaue dann zu mir. Jedes Mal wenn ich mich im Verborgenen
verbeuge und das Kreuzzeichen mache, wird der Berg springen. Du wirst
also auch das Kreuzzeichen machen, als ob du selbst den Berg bewegen
würdest.' Und so machten sie
es.
Als
der Tag kam, war der Sheik dort und der Patriarch sah zu Simon. Als
dieser sich verbeugte und das Kreuz schlug, tat der Patriarch, was
ihm Simon gesagt hatte, und bekreuzigte sich ebenfalls. In diesem
Moment sprang der Berg einmal. Simon verbeugte und bekreuzigte sich
ein zweites, drittes und viertes Mal. Immer tat es ihm der Patriarch
gleich. Und der Berg nahm jedes Mal einen riesigen Sprung und näherte
sich dabei der Stadt Kairo. Darauf sagte der Sheik zum Patriarchen:
'Bitte! Ich glaube es jetzt! Bitte halte ein!' Simon
hörte dies und bekreuzigte sich nicht mehr. Aber als der Berg von
seinem letzten Sprung herunter kam, rannte der heilige Simon
darunter. Der Berg wurde zu Simons Grab. All die Jahre war er
darunter begraben, bis im Jahr 1991 seine Überreste gefunden wurden.
Und so ist es möglich, wenn du Glauben hast.
Sehr
oft beten die Leute zu Gott und stellen Ihm Fragen. Und natürlich
hört Gott alles. Aber Er braucht euren vollständigen Glauben.
Obschon Gott alles hört, solltet ihr euch selbst beim Gebet
beobachten. Betet ihr nur mit Worten und dem Verstand? Oder ist es
euer ganzes Selbst, das betet. Wie stark glaubt ihr an euer Gebet?
Wie stark glaubt ihr an euch selbst? Wie viel Liebe zeigt ihr während
des Gebets? Sehnt sich euer Herz wie verrückt nach Gott?
Dies
ist die Botschaft des Weihnachtsfests: diese starke Liebe und den
Glauben zu erwecken. Hast du diese zwei Qualitäten erweckt, wirst du
staunen, was passiert, wo immer du auch bist. Wenn du also einen
Weihnachtsbaum siehst, erinnere dich daran, dass dies nicht nur ein
geschmückter Baum ist. Es ist Christus, den du anschaust – auch
Christus in dir. Du selbst sollst leuchten, genau wie der
wunder-schön dekorierte und glitzernde Weihnachtsbaum mit seinen
Kerzen. Wenn du nur das Äussere ansiehst und sagst: 'Oh, wie schön
ist der Weihnachtsbaum', wird nichts passieren. Du musst dieses Licht
werden. Du musst dieses Licht ausstrahlen!
Jai
Guru Dev!“