Mittwoch, 24. Dezember 2014

Die Bedeutung der Geburt Christi und die Symbolik des Weihnachtsbaumes

Wie im vorangehenden Blog-Eintrag versprochen, folgt hier die deutsche Übersetzung des Satsangs mit Sri Swami Vishwananda vom 24. Dezember 2011, wie sie in Bern anlässlich des Weihnachts-OM Healings vorgelesen wurde:

Kurz nach den Nachmittagsfeierlichkeiten in der Kapelle von Shree Peetha Nilaya hielt Sri Swami Vishwananda eine unerwartete und spezielle Rede über die Bedeutung der Geburt Christi sowie den Ursprung und die Symbolik des Weihnachtsbaumes.


Eine zusammengefasste Übersetzung von Swamis Rede

Warum wurde Christus geboren? Christus ist gekommen, um die Menschheit zu erneuern, um uns durch sein Leben daran zu erinnern, Liebe zu geben. Er ist gekommen, um uns zu sagen, dass wir sein können wie er. Er sagte uns: 'Was ich tue, könnt auch ihr tun, und noch mehr'. Christus hat die Einheit mit Gott erkannt. Aber auch wenn es einige mit dem Verstand vielleicht noch wissen, die Menschheit hat dieses Eins-sein vergessen.

Jedes Jahr schmücken wir einen wunderschönen Weihnachtsbaum. Aber wofür steht er eigentlich?

Der Weihnachtsbaum symbolisiert den Baum des Lebens. Der Stamm symbolisiert König David. Die Äste repräsentieren die Jungfrau Maria. Der Stern auf der Tannenspitze ist der Stern von Bethlehem und symbolisiert auch Gott als Mensch. Die Kerzen stehen für jedes Individuum.

Der Baum repräsentiert Christus, und die Lichter die Menschheit – Christus ist der Körper, und wir alle sind Teil von ihm. Der Weihnachtsbaum steht für das Selbst in seiner Fülle. Wenn unser Bewusstsein aufgestiegen ist wie der Stern, erlangen wir die Fülle unseres Selbst, die Fülle im Innern. So ist Weihnachten eine Erinnerung daran, nach innen zu gehen.

Begründet wurde die Tradition des Weihnachtsbaumes durch Martin Luther. Er brachte einen Tannenzweig nach Hause und dekorierte ihn mit Kerzen für seine Familie. In alten Zeiten symbolisierten die Kugeln die Planeten, die Schöpfung. Grün stand für Heilung und immerwährendes Leben. Das Rot, das Feuer, die Kerzen repräsentierten den Heiligen Geist.

Weihnachten ist eine besondere Zeit der Ruhe. Natürlich ist es heutzutage in den Städten alles andere als ruhig. Aber wenn du tief in dich hineingehst, wenn du Christus in deinem Herzen triffst, ist dort das Erwachen einer Ruhe. So wie es im Lied Stille Nacht, heilige Nacht besungen wird ... doch ist nicht nur die Nacht still. Auch dein inneres Selbst erlangt dann einen bestimmten Grad der Stille und Seelenruhe.

Es wird oft gefragt, ob Christus tatsächlich am 25. Dezember geboren wurde...

Das ursprüngliche, wahre Geburtsdatum von Christus ist der 27. September. Dies entspricht auch der Zeit, als der Stern von Bethlehem sichtbar war. Aber warum feiern wir seinen Geburtstag am 25. Dezember? Weil dies das Datum eines keltischen Festtages war, der mit dem Sonnengott verbunden wurde. Als das Christentum sich mehr und mehr ausbreitete, wurde dieses Datum übernommen, damit die Freude und Glückseligkeit dieses Festes beibehalten werden konnte. So wurde es in eine christliche Tradition umgewandelt. Und weil die Menschen über Jahrhunderte daran glaubten, dass Christus am 25. Dezember geboren wurde, wurde dies Wirklichkeit. Der Glaube der Menschen ist so stark, dass er die Natur beugen und Dinge verändern kann. Und so wurde es durch den Glauben über Jahrhunderte zur Wirklichkeit, dass Christus am 25. Dezember geboren wurde. Dies zeigt uns auch, dass das Wichtigste der Glaube ist. Wenn du wirklich glaubst, werden Dinge geschehen. Christus selbst sagte: ,Wenn dein Glaube so gross ist wie ein Senfkorn, kannst du Berge versetzen'. Und dies ist nicht nur einfach so ein Spruch...

Simon der Schuhmacher

Es gab einst einen Heiligen namens Simon. Er war Schuhmacher in Ägypten. Der König (der muslimische Sheik von Ägypten) rief eines Tages den Patriarchen zu sich und sprach zu ihm: 'Ich habe gelesen, dass Christus gesagt hat: wenn dein Glaube so gross ist wie ein Senfkorn, kannst du Berge versetzen. Und so fordere ich dich heraus. Da du der Patriarch bist, solltest du einen grösseren Glauben haben als sonst jemand. Also, bewege diesen Berg dort.' Natürlich war der Patriarch geschockt und er sagte: 'Gut, aber bitte gib mir drei Tage Zeit'.

Dann betete der Patriarch lange, inniglich und weinend zur Heiligen Mutter. Schliesslich erschien Sie ihm und bestätigte: 'Dieses Wunder wird geschehen. Aber du musst dorthin gehen, wo die Schuhmacher das Leder gerben. Dort wirst du einen einäugigen Mann finden, der einen Krug in der Hand trägt. Frage ihn, er wird das Wunder vollbringen.'

Da sandte der Patriarch sogleich seine Diener aus, um den Heiligen zu suchen. Und sie fanden Simon am beschriebenen Ort. Aber Simon war sehr bescheiden und wollte keine Wunder vollbringen. Doch aus Gehorsam dem Patriarchen gegenüber musste er dies tun. Also sagte Simon zum Patriarchen: 'Du selbst wirst an diesem Tage hingehen. Schaue dann zu mir. Jedes Mal wenn ich mich im Verborgenen verbeuge und das Kreuzzeichen mache, wird der Berg springen. Du wirst also auch das Kreuzzeichen machen, als ob du selbst den Berg bewegen würdest.' Und so machten sie es.

Als der Tag kam, war der Sheik dort und der Patriarch sah zu Simon. Als dieser sich verbeugte und das Kreuz schlug, tat der Patriarch, was ihm Simon gesagt hatte, und bekreuzigte sich ebenfalls. In diesem Moment sprang der Berg einmal. Simon verbeugte und bekreuzigte sich ein zweites, drittes und viertes Mal. Immer tat es ihm der Patriarch gleich. Und der Berg nahm jedes Mal einen riesigen Sprung und näherte sich dabei der Stadt Kairo. Darauf sagte der Sheik zum Patriarchen: 'Bitte! Ich glaube es jetzt! Bitte halte ein!' Simon hörte dies und bekreuzigte sich nicht mehr. Aber als der Berg von seinem letzten Sprung herunter kam, rannte der heilige Simon darunter. Der Berg wurde zu Simons Grab. All die Jahre war er darunter begraben, bis im Jahr 1991 seine Überreste gefunden wurden. Und so ist es möglich, wenn du Glauben hast.

Sehr oft beten die Leute zu Gott und stellen Ihm Fragen. Und natürlich hört Gott alles. Aber Er braucht euren vollständigen Glauben. Obschon Gott alles hört, solltet ihr euch selbst beim Gebet beobachten. Betet ihr nur mit Worten und dem Verstand? Oder ist es euer ganzes Selbst, das betet. Wie stark glaubt ihr an euer Gebet? Wie stark glaubt ihr an euch selbst? Wie viel Liebe zeigt ihr während des Gebets? Sehnt sich euer Herz wie verrückt nach Gott?

Dies ist die Botschaft des Weihnachtsfests: diese starke Liebe und den Glauben zu erwecken. Hast du diese zwei Qualitäten erweckt, wirst du staunen, was passiert, wo immer du auch bist. Wenn du also einen Weihnachtsbaum siehst, erinnere dich daran, dass dies nicht nur ein geschmückter Baum ist. Es ist Christus, den du anschaust – auch Christus in dir. Du selbst sollst leuchten, genau wie der wunder-schön dekorierte und glitzernde Weihnachtsbaum mit seinen Kerzen. Wenn du nur das Äussere ansiehst und sagst: 'Oh, wie schön ist der Weihnachtsbaum', wird nichts passieren. Du musst dieses Licht werden. Du musst dieses Licht ausstrahlen!

Jai Guru Dev!“