Dienstag, 21. Oktober 2014

Govinden Fest – Teil 3, die Nacht

Kurz vor 18.00 Uhr begann der Hauptteil unseres Govinden Festes. In einer Prozession wurde Krishna vom Haus von Marie und Cliven zur Festhalle gebracht.


Dort angekommen, wurde Krishna auf dem Altar installiert und Guruji nahm auf seinem Sessel Platz. Er begrüsste alle Gäste und hielt zunächst eine Rede in Kreolisch, da auch viele Mauritier die in der Schweiz, Frankreich und Italien leben, gekommen waren.

Anschliessend übersetzte er für alle anderen die Rede ins Englische. Er erklärte, dass der Kartik oder auch Damodara Monat der wichtigste Monat im Vaishnava Kalender ist, da in dieser Zeit, Gott / Krishna am einfachsten für alle zugängliche ist. Es ist der Monat, in dem Diwali stattfindet und mit dem das Jahr beginnt. Opfergaben, die in dieser Zeit dargebracht werden, bringen dem Opfernden ein Vielfaches an punya (Verdienste). Wenn man nur ein einziges Tulsi Blatt Krishna von Herzen darbringt, erhält man das punya, als hätte man Ihm 10'000 Kühe geschenkt.

Swami erzählte uns auch die Geschichte von Damodara (damo = Seil, udara = Bauch) – Krishna, der von Yashodha an den Mörser gebunden werden sollte, doch stets war das Seil zwei Finger zu kurz. Wie oft Yashodha auch das Seil verlängerte, es blieb einfach zwei Finger zu kurz. Erst nach einer Weile liess sich Krishna, der Herr, der durch nichts gebunden ist, "festbinden".

Nach Gurujis Rede begannen die Zeremonien – zunächst mit dem Guru Stotram, während dem alle Devotees, die in den vergangenen Tagen und Wochen geholfen hatten, das Fest vorzubereiten, Blütenblätter zu  Gurjis Füssen offerieren durften.

Anschliessend begann der mauritische Priester mit der ersten Puja, an deren Ende die grosse Kambam Lampe entzündet wurde. Sobald alle Lichter der Lampe brannten, wurde mit dem Bhajanam begonnen und um die Lampe ausgelassen getanzt. Auch Guruji sang immer wieder und tanzte gemeinsam mit allen.
Einige weibliche Schweizer Devotees hatten spezielle Tänze einstudiert, die sie um die Lampe aufführten.






Um Mitternacht – Krishnas Geburtsstunde – fand eine grosse Puja statt. Anschliessend wurde weiter getanzt und gesungen, bis kurz vor 6.00 Uhr morgens. Dann fand das grosse Abschluss-Aarti statt und die Lampe wurde mit Blütenblättern gelöscht. Bis auf den oberen Teil.
Dieser wurde abgenommen und auf einem extra dafür angefertigten Tragegestell in einer weiteren Prozession zum nahegelegenen See gebracht. Dort wurde der Lampenteil ins Wasser getaucht und dadurch gelöscht.






Mit dem endgültigen Verlöschen der Lampe war unser Govinden Fest vorbei. Glücklich und gesegnet kehrten wir zur Festhalle zurück. 

Dort begannen wir umgehend mit dem Abbau, schliesslich mussten wir die Halle am selben Tag wieder aufgeräumt abgeben. Die Residents aus Shree Peetha Nilaya unterstützen uns dabei an allen Ecken und Enden, so dass innerhalb von reichlich zwei Stunden alle Dekoration abgenommen, die Stühle und Bänke verräumt, die Küche geputzt und die Lampe weitestgehend gereinigt und auseinander genommen waren. Für diese Hilfe waren wir den Residents äusserst dankbar. Ein Teil der Sachen wurde von den Residents im Bus grad mit nach Springen genommen, wo am kommenden Wochenende die Vishnu Kartik Night stattfinden wird.